Deutsche Vorstände 2018: Mehr Thomasse als Frauen

In Deutschlands Unternehmensspitzen dominiert nach wie vor eine männliche Monokultur. Das geht aus dem aktuellen Allbright-Bericht hervor, einer politisch unabhängigen und gemeinnützigen Stiftung mit Sitz in Stockholm und in Berlin.

Der Zuwachs an Frauen in den Vorständen der 160 deutschen Börsenunternehmen war im vergangenen Jahr so gering, dass er in etwa dem gleichzeitigen Zuwachs an Männern entspricht, die Thomas heißen. An den Unternehmensspitzen dominiert eine männliche Monokultur, die sie nicht abzuschütteln vermögen: Thomas rekrutiert Thomas und der wiederum einen Thomas, der ihm sehr ähnlich ist; am 1. September 2018 sind 92 Prozent der Vorstandsmitglieder Männer. Von der Vielfalt in der deutschen Gesellschaft kommt in diesen Führungsetagen wenig an.

Zwar gab es im vergangenen Jahr eine Verbesserung des Frauenanteils in den Vorständen der mittelgroßen Unternehmen des MDAX von 3,8 auf 6,8 Prozent, doch in den großen DAX-Konzernen, bislang der stärkste Veränderungsmotor, stagniert der Anteil mit 13,4 Prozent auf Vorjahresniveau. Die Unternehmen fallen damit im internationalen Vergleich immer weiter zurück: In den USA und Schweden ist der Frauenanteil in den Vorständen schon jetzt doppelt so hoch und er wächst dort wesentlich schneller.

Hier kann der Bericht als PDF heruntergeladen werden.